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  • Photo du rédacteurLea Suter

SRF Radio Kids News - "Frieden bedeutet gegen die Gewalt zu kämpfen" - INTERVIEW

Die Kinderreporterin Malou hat im Zusammenhang mit der 2. Jährung des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine der Frage nachgeforscht, was es braucht für Frieden. Dazu hat sich auch mich befragt.



Was mir im Gespräch wichtig war:


Krieg ist nie eine Lösung eines Problems, sondern immer eine Verschlimmerung, mit jedem Tag wird das Problem grösser. Krieg und Konfliktlösung haben nichts miteinander zu tun.


Sieg bedeutet, dass eine Seite sich gedemütigt fühlt. Dadurch entsteht die Gefahr, dass es erneut zu Gewalt kommt. Sieg ist deshalb keine gute Ausgangslage für lang anhaltenden Frieden.


Ziel von Krieg ist es, den Gegner zu bekämpfen. Das Ziel von Frieden ist es, die Gewalt zu bekämpfen. Es kann also nicht das Ziel von Frieden sein, den Gegner zu vernichten.


Friedensstärke misst sich immer am Umgang mit unseren Gegnern/Feinden, nicht am Umgang mit unseren Freunden.


Frieden bedingt die Verhinderung von Krieg, die Abwesenheit von Krieg, auch negativer Frieden genannt, ist nicht ausreichend. Deshalb braucht es eine aktive Friedenskultivierung, auch in der Schweiz.


Frieden in seiner höchsten Form wäre, wenn wir uns alle so verhalten, dass sich das Gegenüber von seiner besten Seite zeigen kann, wenn seine (und meine) Talente für die Gesellschaft nutzbar werden.


Für die Wegbereitung von Frieden braucht es Deeskalation (militärisch und verbal!) und es braucht Verständigung. Verständigung heisst nicht, einverstanden zu sein, sondern sich ernsthaft zuzuhören, voneinander lernen und die Perspektive des anderen kennenlernen zu wollen, um sinnvolle und nachhaltige Lösungen des Problems entwickeln zu können.


Krieg und Aufrüstung machen nicht sicherer. Am meisten Sicherheit bringen immer gute Beziehungen.


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